Professionelle Beispiele und Muster für das Anschreiben

Mit einem gelungenen Anschreiben ziehst du Personalfachkräfte auf deine Seite und stichst aus der Masse hervor. Das Problem: Ein überzeugendes Bewerbungsschreiben lässt sich nicht mal so eben aus dem Ärmel schütteln – es kostet Zeit und Hirnschmalz. Aber davon solltest du dich auf keinen Fall abschrecken lassen, denn ein gutes Anschreiben ist jede Mühe wert. Wir verraten dir, wie du dein Anschreiben perfektionierst, und zeigen dir je ein Beispiel für ein gutes Anschreiben und ein schlechtes Anschreiben zur Orientierung.

Beispiele und Muster für das Anschreiben

Beherzige beim Schreiben unsere Tipps zum Anschreiben und lass dich von unserem positiven Beispiel inspirieren – dann hältst du schon bald das perfekte Anschreiben in den Händen. Zunächst zeigen wir dir jedoch anhand eines Negativbeispiels, welche Fehler du vermeiden solltest.

Um dir den Vergleich zu erleichtern, handelt es sich sowohl bei dem guten als auch bei dem schlechten Beispiel um ein Anschreiben für eine Bewerbung als Mfz-Mechatroniker*in.

Schlechtes Anschreiben: Beispiel

Vielleicht sind dir beim Lesen dieses schlechten Bewerbungsanschreibens bereits einige Punkte negativ aufgefallen. Wir haben ein paar Tipps für dich:

• Als Absender solltest du nicht nur deinen Namen und deine Adresse nennen. Auch eine seriöse E-Mail-Adresse und deine Telefonnummer dürfen im Anschreiben nicht fehlen.
• In dem Beispielanschreiben wurde kein aktuelles Datum verwendet. Vermeide solche Fehler. Sie kommen bei Personalverantwortlichen nicht gut an.
• Die Betreffzeile ist in diesem Beispiel nicht eindeutig formuliert. Nenne hier stets die Stelle, um die du dich bewirbst. Verzichte ausserdem auf die Bezeichnung «Betreff» in der Betreffzeile.
• In dem Anschreiben werden zwei verschiedene Empfänger*innen genannt. Achte darauf, die richtige Kontaktperson zu benennen und ihren Namen korrekt zu schreiben – sowohl in der Anschrift als auch in der Anrede. Verzichte ausserdem auf das allgemeine «Sehr geehrte Damen und Herren».
• Ein «Hallo» wirkt unseriös. «Sehr geehrte*r» ist heutzutage Standard. Davon solltest du nur abweichen, wenn in der Bewerbung geduzt werden darf.
• Der Einleitungssatz dieses Anschreibens ist nicht originell. In der Bewerbung kommen diverse Floskeln zum Einsatz, die Arbeitgeber und Personalentscheider*innen schon unzählige Male gelesen haben. Auf diese Weise hebst du dich nicht von der Konkurrenz ab. Schneide deinen Einleitungssatz stattdessen in jeder Bewerbung genau auf die ausgeschriebene Stelle und das einstellende Unternehmen zu.
• Lange Aufzählungen von Eigenschaften und unpräzise Angaben über bisherige Aufgaben sagen nichts über tatsächliche Qualifikationen aus. Anstelle eines Hinweises auf weitere Bewerbungsdokumente sollten konkrete Beispiele im Anschreiben stehen.
• Insgesamt wirkt dieses Anschreiben unpersönlich. Der Bewerber gibt nur wenige Informationen über sich preis und hat sich scheinbar nicht ausführlich über das Unternehmen informiert, an das sich die Bewerbung richtet.
• Formulierungen im Konjunktiv wie «könnte» und «würde» wirken unsicher, ebenso wie Sätze mit «wünsche», «hoffe» oder «glaube»
• Der Gehaltswunsch im Beispiel wirkt übertrieben. Informiere dich vorab und nenne eine realistische Summe. Generell solltest du Gehaltsvorstellungen nur angeben, wenn sie gefordert sind.
• Achte darauf, dass dein Bewerbungsschreiben keine Rechtschreibfehler enthält.
• Nutze keine unangebrachten oder unseriösen Floskeln wie «alles Gute». Ausserdem darf nach der Grussformel kein Komma stehen.
• Abschliessend solltest du deinen Vor- und Nachnamen vollständig ausschreiben.
• Mit dem Wort «Beilagen» gibt es auf dem Anschreiben einen Hinweis auf weitere Bewerbungsunterlagen. Daraus geht jedoch nicht hervor, um welche es sich dabei handelt. Liste deine Beilagen stattdessen eindeutig und der Reihe nach auf.

Gutes Anschreiben: Beispiel

Das klingt doch viel besser, oder? In diesem Beispiel wurden einige Punkte berücksichtigt, die ein gutes Anschreiben ausmachen. Diese haben wir im folgenden Abschnitt für dich zusammengefasst und um weitere Tipps ergänzt:

• Die Daten des Absenders sind vollständig. Im Lebenslauf sollten sie in der gleichen Schreibweise auftauchen. So beweist du Sorgfalt.
• Das Datum ist aktuell und korrekt angeordnet.
• Die Betreffzeile ist präzise formuliert: Du nennst die Stelle, um die du dich bewirbst. Allfällig ergänzt du noch den Bewerbungsanlass, eine Referenznummer und den Arbeitsort.
• In dem Beispiel wird die richtige Ansprechpartnerin auf seriöse Weise angesprochen. Wenn du nicht weisst, an wen du deine Bewerbung richten sollst, informiere dich bei dem Unternehmen.
• Ein kreativer und individueller Einstieg macht neugierig. Übertreibe es jedoch nicht mit deinem Humor und passe deine Ausdrucksweise an das Unternehmen an, bei dem du dich bewirbst. Nicht in jeder Branche ist ein lockerer Ton erwünscht.
• Erkläre, wie du auf die freie Position aufmerksam geworden bist. Wenn du bereits Kontakt zu der Ansprechperson, der Personalabteilung oder anderen Beschäftigten im Unternehmen hattest, solltest du das erwähnen – etwa wie in unserem Beispiel.
• Der Verfasser der Bewerbung hat sich mit dem Unternehmen und den Anforderungen an die Bewerber*innen auseinandergesetzt und stellt einen Bezug zu sich und seinem Lebenslauf her. Er hebt Stärken hervor, die zu der ausgeschriebenen Stelle passen.
• Auch nennenswerte Erfolge sollten in einem Bewerbungsanschreiben Platz finden.
• Kenntnisse und Fähigkeiten werden im Hauptteil anhand von Beispielen belegt.
• Das Anschreiben bietet ausserdem die Chance, Persönlichkeit und Motivation zu zeigen. Unser Bewerber geht beispielsweise nicht nur auf private Interessen ein, sondern nennt auch persönliche Gründe für einen bestimmten Eintrittstermin.
• Der genannte Gehaltswunsch passt zu der Berufserfahrung des Bewerbers und erscheint nachvollziehbar.
• Der Schlussteil ist selbstbewusst formuliert. Ausserdem wird der Wunsch nach einem Vorstellungsgespräch deutlich.
• Die Grussformel ist angemessen.
• Deine Unterschrift sollte handschriftlich sein. Wenn die Bewerbung digital versendet wird, empfiehlt sich ein Scan. In unserem Editor kannst du sie ganz einfach deinem Anschreiben hinzufügen.
• Im Beilagenverzeichnis kannst du auflisten, welche Dokumente sich neben dem Anschreiben im Bewerbungsdossier befinden.

Individueller Zuschnitt

Je passgenauer du den Inhalt des Anschreibens auf die Stellenausschreibung und den angestrebten Job zuschneidest, desto mehr Punkte kannst du damit sammeln. Du solltest dabei auch Informationen liefern, die nicht in deinem Lebenslauf zu finden sind.

Beispiele und Muster für das Anschreiben richtig nutzen

Warum interessierst du dich für diesen Arbeitgeber, warum ist das genau der richtige Job für dich? Welche deiner Eigenschaften und Soft Skills passen perfekt zu dieser Stelle? Zeige den Menschen, der sich hinter den Fakten des Lebenslaufs verbirgt. Konstruiere eine Kette von Argumenten, die nur einen Schluss erlaubt: Du bist die optimale Besetzung für den ausgeschriebenen Posten. Leichter gesagt als getan, nicht wahr?

Deshalb ist es umso verlockender, 1:1 auf Vorlagen und Beispiele aus dem Internet zurückzugreifen. Das ist aber keine gute Idee, wenn du eine Bewerbung richtig schreiben willst.

Vertraue auf deine eigenen Fähigkeiten. Natürlich darfst du gute Argumente übernehmen und auf deine Situation ummünzen. Du kannst dich auch beim Schreiben an überzeugenden Beispielformulierungen orientieren, etwa für einen markanten Schlusssatz für dein Anschreiben. Übernimm jedoch niemals komplette Sätze oder gar ganze Passagen.

• Zum einen wirst du mit abgeschriebenen Sätzen selten punkten. Wie viel Aussagekraft kann schon in einem Satz stecken, der sich in jede beliebige Bewerbung einfügen lässt? Daher solltest du mit der Einleitung deines Anschreibens überzeugen und dich positiv von der Masse abheben.
• Zum anderen erkennen Personaler*innen die gängigen Muster und Vorlagen aus dem Internet sofort – schliesslich landen die zuhauf auf ihrem Schreibtisch. Und wer sich offensichtlich nicht die Mühe gibt, einen eigenen Text zu formulieren und einen übersichtlichen Aufbau für das Bewerbungsschreiben zu erstellen, hat schlechte Karten. Das kannst du besser!