2024 | Lesezeit: 14 Minuten

Die perfekte Einleitung für deine Bewerbung

Gerade der Einleitungssatz des Anschreibens bereitet vielen Bewerbern und Bewerberinnen Probleme. Wir verraten dir einige Tipps und Tricks, wie dir die perfekte Einleitung für deine Bewerbung gelingt.

Einleitung

Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit bewerbe ich mich …

An dieser Stelle des Anschreibens sind die meisten Personaler*innen schon eingeschlafen oder schauen sich – wenn man Glück hat – doch lieber zuerst den Lebenslauf an. Das Bewerbungsschreiben bietet dir jedoch die Möglichkeit, deine Stärken mit Beispielen zu belegen und auch auf persönlicher Ebene zu überzeugen. Damit Personaler*innen deine Bewerbung lesen, muss bereits die Einleitung deines Bewerbungsschreibens überzeugen. Erfahre hier, wie dir das gelingt.

Die Einleitung in der Bewerbung: Darum ist sie wichtig

Das Anschreiben ist immer das erste Dokument deiner Bewerbung. Zwar greifen viele Personaler*innen zunächst zum Lebenslauf, doch in der Regel ist das Bewerbungsschreiben das erste, was dein potenzieller Arbeitgeber von deiner Bewerbung sieht. Daher sind die Einleitung wie auch der Schlusssatz deiner Bewerbung von großer Bedeutung für einen gelungenen Eindruck.

Aus diesem Grund sollte die Einleitung nicht nur fehlerfrei sein, sondern auch:

Das alles in nur zwei bis drei Sätzen unterzubringen, ist verständlicherweise nicht ganz so einfach - aber als Einstieg zu deiner Bewerbung ist die Einleitung ein immens wichtiger Teil des Inhalts deines Anschreibens. Aus diesem Grund geben wir dir im Folgenden ein paar Beispiele, wie du einen gelungenen Einleitungssatz für deine Bewerbung verfasst.

Das solltest du im Einleitungssatz deiner Bewerbung vermeiden

Bevor wir damit beginnen, dir Beispiele für eine gelungene Einleitung für dein Bewerbungsschreiben zu geben, wollen wir zunächst klären, was du vermeiden solltest. Im Folgenden findest du häufige Fehler im Anschreiben, mit denen sich Personaler*innen regelmäßig konfrontiert sehen:

Verwende keine Floskeln

Wie der Einstieg dieses Artikels bereits erahnen lässt, solltest du auf keinen Fall auf gängige Floskeln zurückgreifen. Formulierungen wie „Hiermit bewerbe ich mich …“ und „Mit großem Interesse habe ich Ihre Stellenanzeige gelesen“ sind nicht nur nichtssagend, die meisten Personaler*innen haben Sie außerdem schon tausendmal gelesen.

Auf deinem Bewerbungsschreiben hast du nur begrenzt Platz. Daher solltest du jeden Satz nutzen, um deinen potenziellen Arbeitgeber von deiner Qualifikation für den Job zu überzeugen.

Vermeide den Konjunktiv

Hätte, würde, könnte – der Konjunktiv hat keinen Platz in einem Anschreiben und das gilt auch für die Einleitung. Es vermittelt den Eindruck, als seist du selbst nicht sicher, ob du für die Stelle nun wirklich geeignet bist.

„Ich würde mich freuen, wenn ich Ihr Team mit meiner fachlichen Kompetenz unterstützen dürfte.“

„Mit meiner fachlichen Kompetenz bin ich die passende Ergänzung für Ihr Team.“

Während der erste Satz zwar höflich wirkt, strahlt die zweite Variante deutlich mehr Selbstbewusstsein aus. Du möchtest den Arbeitgeber schon in der Einleitung deines Bewerbungsschreibens von dir überzeugen – das solltest du auch sprachlich ausdrücken.

Keine Übertreibungen

Obwohl Selbstbewusstsein in der Einleitung deiner Bewerbung durchaus wichtig ist, solltest du darauf achten, nicht zu übertreiben. Beginne deinen Einleitungssatz also nicht mit: „Hören Sie auf, zu suchen, denn mit mir haben Sie den perfekten Kandidaten für Ihre Stellenausschreibung gefunden.“ Dies wirkt nicht nur arrogant, sondern weckt auch sehr hohe Erwartungen an den Rest deines Anschreibens.

Tipps für eine gute Einleitung deines Bewerbungsschreibens

Nachdem du nun weißt, was du vermeiden solltest, haben wir jetzt einige Tipps für dich, wie du mit der Einleitung deines Bewerbungsschreibens überzeugen kannst.

Die richtige Ansprache

Die perfekte Einleitung beginnt nicht mit dem ersten Satz, sondern mit der richtigen Ansprache. „Sehr geehrte Damen und Herren“ ist zwar nicht falsch, wirkt jedoch unpersönlich und kann im schlimmsten Fall den Eindruck erwecken, dass es sich um eine Massenbewerbung handelt.

Wenn du dir hingegen die Zeit nimmst, den Namen deines Ansprechpartners / deiner Ansprechpartnerin herauszufinden, hinterlässt dies einen besseren Eindruck. Oftmals findest du den Namen in der Stellenanzeige oder auf der Unternehmenswebseite. Du hast natürlich auch die Möglichkeit, dich telefonisch zu erkundigen – so kannst du dich auch gleich kurz persönlich vorstellen. Solltest du trotz aller Mühen keinen Namen in Erfahrung bringen können, ist es natürlich vollkommen in Ordnung, die allgemeine Anrede in deiner Bewerbung zu verwenden.

An persönliche Gespräche anknüpfen

Hattest du bereits Kontakt zu deinem potenziellen Arbeitgeber, bietet es sich an, dies in der Einleitung deines Bewerbungsschreibens zu erwähnen. Zum Beispiel, wenn du dich auf einer Jobmesse vorgestellt oder vielleicht ein Telefonat geführt hast, um dich über die Stelle zu erkundigen.

Wenn du das Treffen oder das Telefonat erwähnst, erinnert sich die Person vermutlich an dich, was deinem Bewerbungsschreiben automatisch mehr Persönlichkeit verleiht. Es bestätigt außerdem dein Interesse, wenn du dich nach dem Gespräch noch einmal schriftlich vorstellst.

„Sehr geehrte Frau Hahn,

zunächst möchte ich mich für das freundliche Gespräch bedanken, das wir am 01.05.2020 auf der Karrieremesse in Köln geführt haben. Ihre Darstellung der Unternehmensstruktur hat mich davon überzeugt, dass ich die richtige Kandidatin bin, um Ihr Team mit meiner fachlichen Kompetenz zu unterstützen.“

Beginne mit deiner Qualifikation

Wenn du ein Anschreiben verfassen möchtest, solltest du zuerst die Stellenanzeige analysieren. Welche Kompetenzen, Soft Skills und Erfahrungen sind erwünscht oder gefordert? In deinem Anschreiben solltest du mit Beispielen belegen, warum du diese Anforderungen erfüllst.

Wenn du aus der Masse hervorstechen willst, beginnst du den Einleitungssatz deiner Bewerbung gleich mit einem aussagekräftigen Argument.

„Sehr geehrter Herr Meyer,

dank meiner mehrjährigen Berufserfahrung als Ingenieur bin ich der geeignete Projektleiter für Ihr Unternehmen. In den letzten fünf Jahren habe ich in der Ingenieurs-AG nicht nur die Projektplanung und die Aufgabenverteilung innerhalb meines Teams übernommen, sondern auch die Kommunikation mit unseren Kunden. Aus diesem Grund bin ich davon überzeugt, dass ich den hohen Anforderungen, die Sie an Ihre Mitarbeiter stellen, gerecht werde.“

Veranschauliche deine Motivation

Du hast auch die Möglichkeit, den Einleitungssatz deiner Bewerbung mit deiner Motivation für die Stelle zu beginnen. Warum bewirbst du dich ausgerechnet für diesen Job? Gibt es etwas an dem Unternehmen, das dir besonders wichtig ist? Eine allgemeine Zeile wie „Mit großem Interesse habe ich Ihre Stellenanzeige gelesen“ sagt nichts darüber aus, was dich an der Stelle wirklich interessiert. Stattdessen musst du den Personalverantwortlichen klar machen, warum dies genau der richtige Job für dich ist.

„Sehr geehrte Frau Schmidt,

schon während meiner Schulzeit engagierte ich mich für verschiedene Umweltschutz-Organisationen und entschloss mich dazu, Meeresbiologie zu studieren, um unsere Ozeane zu schützen. Genau aus diesem Grund möchte ich Sie in Ihrem Forschungsinstitut unterstützen.“

Du könntest auch eine kleine Anekdote erzählen, um einen Moment zu beschreiben, der deinen Berufswunsch geprägt hat. Durch diese Art der Einleitung bekommt deine Bewerbung eine sehr persönliche Note und weckt im besten Fall Emotionen und Interesse.

Beginne mit einer Frage

Du kannst die Einleitung deines Bewerbungsschreibens auch mit einer Frage beginnen. Eine simple Taktik, um Aufmerksamkeit zu erregen, denn nun möchten Leser*innen auch die Antwort erfahren.

„Sehr geehrte Frau Koch,

welche Eigenschaften benötigt man als Medienkauffrau? Organisationstalent, Kreativität und Verhandlungsgeschick – dass ich genau diese Fähigkeiten besitze, konnte ich bereits in meiner Ausbildung beweisen.“

Dieses Beispiel zeigt, wie du die Einleitung deiner Bewerbung mit wenigen Worten interessant und informativ gestaltest. Sie beweist, dass du dich mit der Stellenanzeige beschäftigt hast und weißt, welche Fähigkeiten gefragt sind.

Natürlich kannst du nicht in drei Sätzen alle wichtigen Informationen unterbringen. Schließlich geht es in der Einleitung vor allem darum, Interesse zu wecken und zum Weiterlesen anzuregen. Dennoch solltest du kurz erklären, in welcher beruflichen Situation du dich momentan befindest: Zum Beispiel, ob du gerade erst deine Ausbildung abgeschlossen hast oder nach langer Tätigkeit bei einem Arbeitgeber nun nach einem neuen Job suchst. Für welche Stelle du dich bewirbst, gehört hingegen nicht in die Einleitung, sondern in die Betreffzeile.

Einleitungssatz bei einer Initiativbewerbung

Eine Initiativbewerbung weist einige Besonderheiten auf: In diesem Fall bewirbst du dich nicht auf eine ausgeschriebene Stelle, sondern fragst bei einem Unternehmen deiner Wahl nach, ob sie einen Mitarbeiter suchen. Daher musst du im Einleitungssatz deiner Initiativbewerbung konkret darauf hinweisen, für welche Stelle du dich interessierst. Nenne deine Berufsbezeichnung und erwähne, in welcher Abteilung du gern arbeiten würdest. Um Verwirrungen zu vermeiden, solltest du außerdem darauf hinweisen, dass es sich um eine Initiativbewerbung handelt.

„Sehr geehrter Herr Schmidt,

durch mein besonderes Interesse an Musikinstrumenten bin ich auf Ihr Magazin aufmerksam geworden und möchte mich nun initiativ als Redakteur bewerben.“

Einleitungssatz: Formulierungstipps

Neben dem Inhalt der Einleitung ist auch die sprachliche Gestaltung des Anschreibens wichtig. Hier sind einige Dinge, auf die du beim Formulieren achten solltest.

Du siehst, es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Einleitung deiner Bewerbung zu schreiben. Dabei solltest du vor allem darauf achten, authentisch zu bleiben. So solltest du kein jahrelanges Interesse an einem Unternehmen erwähnen, wenn dem gar nicht so ist. Wenn eine solche Lüge ans Licht kommt, wirkst du unglaubwürdig und hast im schlimmsten Fall deine Chance auf einen Job vertan.

Es ist wichtig, dass du dir bewusst machst, wer der Empfänger / die Empfängerin deiner Bewerbung ist – in einer seriösen Branche ist eine humorvolle Einleitung für dein Bewerbungsschreiben vielleicht nicht unbedingt die beste Lösung.

Generell ist Humor in deiner Bewerbung etwas, mit dem du vorsichtig umgehen solltest: Es kann sein, dass du dem Personaler / der Personalerin ein Schmunzeln aufs Gesicht zauberst und einen sympathischen Eindruck machst. Es kann aber auch den Eindruck erwecken, du würdest die Bewerbung nicht ernst nehmen. Und Menschen haben unterschiedliche Vorstellungen davon, was witzig ist. Wäge also genau ab, wie du dich präsentieren möchtest. Solltest du beim Verfassen deiner Bewerbung Schwierigkeiten haben, dann sind unsere Beispiele und Muster für Anschreiben eine gute Orientierungshilfe.

Egal, wie du deine Einleitung gestaltest, sie sollte in jedem Fall fehlerfrei sein. Lies dein Anschreiben mehrfach Korrektur und bitte im besten Fall eine*n Freund*in oder ein Familienmitglied darum, deinen Text noch einmal zu überprüfen.

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