Quereinsteiger*innen haben gute Chancen, einen Job zu finden, wenn sie ihre Stärken gut ausspielen. Arbeitgeber schätzen die wertvollen Erfahrungen und neuen Perspektiven, die sie mitbringen. Erfahre hier, wie du mit deiner Bewerbung als Quereinsteiger*in überzeugst und erfolgreich in ein neues Berufsfeld eintrittst.
Als Quereinsteiger*in giltst du, wenn du in einen Beruf oder eine Branche wechselst, ohne eine klassische Berufsausbildung oder ein entsprechendes Studium in dem Bereich abgeschlossen zu haben.
Die Gründe für die berufliche Neuorientierung können vielfältig sein. Denkbar sind etwa folgende:
Ob nun direkt nach dem Studium oder mit vielen Jahren Berufserfahrung – der Zeitpunkt des Quereinstiegs ist variabel.
Bevor du dich für einen Quereinstieg entscheidest, ist eine gründliche Vorbereitung wichtig: Informiere dich über die Branche und den angestrebten Beruf. Auf diese Weise findest du heraus, welche Voraussetzungen du als geeignete*r Kandidat*in erfüllen musst und ob du den richtigen Beruf für dich gefunden hast.
Erstelle ein Anforderungsprofil. Konzentriere dich dabei vor allem auf relevante Kenntnisse und Fähigkeiten anstatt auf die fachliche Ausbildung und spezielle Abschlüsse. Hilfreich sind unter anderem diese Quellen:
Hast du Bekannte, die in deinem Wunschjob arbeiten? Wenn nicht, kannst du zum Beispiel Business-Netzwerke wie LinkedIn und Xing nutzen oder Veranstaltungen wie Jobmessen besuchen, um dich zu informieren und Personen aus der Branche kennenzulernen.
Knüpfe Kontakte, um mehr über den Bereich zu erfahren, in dem du arbeiten möchtest. Vielleicht erhältst du hilfreiche Tipps oder sogar Unterstützung beim Eintritt in die Branche.
Als Quereinsteiger*in wirst du nicht alle Anforderungen erfüllen können, aber du hast in deiner bisherigen Karriere sicherlich hilfreiche Erfahrungen gesammelt und Fähigkeiten erlangt, die du in deinem neuen Berufsfeld sinnvoll einsetzen kannst.
Beantworte dir selbst folgende Fragen:
Erweitere dein fachliches Wissen, um dich auf einen Jobwechsel vorzubereiten und dir die damit verbundene Einarbeitung zu erleichtern. Das gelingt dir etwa durch ein Selbststudium oder den Besuch entsprechender Kurse, Seminare, Schulungen oder Workshops.
Du hast verschiedene Möglichkeiten für eine Bewerbung als Quereinsteiger*in: Manchmal werden zu besetzende Positionen für ungelernte Arbeitskräfte ausgeschrieben. Du kannst jedoch auch eine Bewerbung schreiben, wenn Quereinsteiger*innen in der Stellenanzeige nicht konkret genannt werden. In diesem Fall musst du allerdings mit einer starken Konkurrenz rechnen.
Wenn für dich keine passende Stelle öffentlich ausgeschrieben ist, kannst du dich auch initiativ bei deinem Wunschunternehmen bewerben. So zeigst du als Quereinsteiger*in echtes Interesse und Eigeninitiative. Außerdem hast du bei dieser Bewerbungsart viele Freiheiten bei der inhaltlichen Gestaltung.
Der Aufbau deiner Bewerbung als Quereinsteiger*in weicht grundsätzlich nicht von einem klassischen Bewerbungsdossier ab. Sie enthält folgende Unterlagen:
Ein Bewerbungsfoto ist kein Muss, macht bei Personalerinnen und Personalern aber in der Regel einen guten Eindruck. Wenn du deiner Bewerbung ein Foto beifügen möchtest, dann sollte es ein professionelles sein. Es findet entweder auf dem Deckblatt der Bewerbung oder auf dem Lebenslauf Platz.
Eine besonders individuelle und kreative Bewerbung als Quereinsteiger*in kann bei Personalverantwortlichen positiv auffallen. Ein gutes Zusammenspiel von Inhalt, Struktur und Gestaltung ist entscheidend.
Bei uns findest du deshalb verschiedene Musterbewerbungen. Suche dir für deine Bewerbung als Quereinsteiger*in eine passende Vorlage aus. Mit unserem Editor kannst du die Bewerbungsdesigns nach deinen Wünschen anpassen und mit deinen Inhalten füllen.
Auch als Quereinsteiger*in folgst du dem klassischen Bewerbungsschreiben-Aufbau:
Als Quereinsteiger*in strebst du mit deiner Bewerbung eine berufliche Veränderung an. Somit setzt du inhaltlich üblicherweise einen anderen Fokus als eine gelernte Fachkraft. Da dir wahrscheinlich einige Qualifikationen fehlen, betonst du in deinem Bewerbungsschreiben nützliche Erfahrungen und Fähigkeiten, die du auf die angestrebte Tätigkeit übertragen kannst - besonders wichtig sind deine Motivation und deine Lernbereitschaft.
Betone außerdem deine Soft Skills in der Bewerbung. Achte dabei darauf, deine Soft Skills mit konkreten Beispielen zu belegen. Erkläre etwa, wie du deine Kommunikationsfähigen in der Vergangenheit beweisen konntest oder wie du bei einem Projekt mit deinen Führungsfähigkeiten glänzen konntest. Folgende Soft Skills sind zum Beispiel gern gesehen:
Häufig bringen Quereinsteiger*innen innovative Ideen und neue Blickwinkel in den Job ein. Davon können Arbeitgeber profitieren.
Du möchtest Personaler*innen von dir überzeugen, obwohl du nach dem ersten Blick in deinen Lebenslauf vielleicht ungeeignet erscheinst. Daher muss der Einleitungssatz im Anschreiben deiner Bewerbung als Quereinsteiger*in Interesse wecken. Mache deine Motivation für den Branchenwechsel von Anfang an klar und verzichte auf altbekannte Floskeln. Zeige stattdessen Persönlichkeit und erzähle gegebenenfalls eine kurze Geschichte, um dich von anderen Bewerberinnen und Bewerbern abzuheben.
Hier sind ein paar Beispiele für dein Anschreiben, die dir helfen können:
„Sehr geehrter Herr Muster,
vielen Dank für das nette Gespräch auf der XY-Messe, in dem Sie mich dazu motiviert haben, mich als Quereinsteigerin zu bewerben. Schon während meines Journalismus-Studiums begann ich, mich in meiner Freizeit mit dem Aufbau von Websites auseinanderzusetzen und Programmiersprachen zu lernen. Nun möchte ich mich auch beruflich auf diesen Bereich konzentrieren.“
„Sehr geehrte Frau Muster,
durch meine ehrenamtliche Tätigkeit im Altenheim habe ich meine Leidenschaft für die Pflege entdeckt. Der direkte Umgang mit den Bewohnern und die Möglichkeit, ihnen mit Empathie und Fürsorge beizustehen, motivieren mich dazu, einen neuen beruflichen Weg als Pflegehilfskraft in Ihrem Team einzuschlagen.“
Im Hauptteil deines Anschreibens legst du den Fokus auf deine persönlichen Stärken. Je besser du sie kennst, desto leichter wird dir die Formulierung deiner Bewerbung als Quereinsteiger*in fallen. Deine ursprüngliche Ausbildung und bisherigen Jobs sollten weniger eine Rolle spielen – außer du kannst einen Bezug zu der Stelle herstellen, um die du dich bewirbst. Auch wenn dir fachliche Qualifikationen fehlen, kannst du eventuell trotzdem Kenntnisse und Fähigkeiten im Lebenslauf vorweisen, die für den neuen Job wertvoll sind.
Zeige, dass du dich mit den Anforderungen für deinen Traumjob auseinandergesetzt hast.
In diesem Abschnitt deines Bewerbungsanschreibens als Quereinsteiger*in kannst du etwa auf folgende Punkte eingehen:
Wir haben ein paar Beispielsätze formuliert, an denen du dich orientieren kannst:
„Als Quereinsteigerin bringe ich eine hohe Lernbereitschaft mit und freue mich darauf, mich in neue Aufgaben einzuarbeiten und mein Wissen kontinuierlich zu erweitern.“
„In meiner bisherigen Tätigkeit im Management habe ich mir eine sorgfältige und strukturierte Arbeitsweise angeeignet, die mir auch in dem neuen Arbeitsumfeld zugutekommen wird.“
„Ich sehe meine Zukunft in einem Beruf, der nicht nur meine aktuellen Interessen widerspiegelt, sondern mir auch langfristig gute Perspektiven zur Weiterentwicklung bietet."
„Eine gute Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen sowie der offene Austausch sind für mich von hoher Priorität, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen."
Der Schlusssatz deiner Bewerbung als Quereinsteiger*in sollte selbstbewusst klingen. Äußere den Wunsch nach einem Vorstellungsgespräch – etwa wie in diesen Beispielen:
„Ich freue mich darauf, Sie in einem persönlichen Gespräch von mir und meinen Fähigkeiten zu überzeugen.“
Du kannst im Schlussteil außerdem anbieten, vorab einen Probetag oder ein Praktikum im Unternehmen zu absolvieren:
„Gern stelle ich meine Eignung für die Stelle im Rahmen eines Praktikums unter Beweis.“
Auch das frühestmögliche Eintrittsdatum kannst du nennen, aber eine Gehaltsvorstellung gibst du in deiner Bewerbung als Quereinsteiger*in nur an, wenn du dazu aufgefordert wirst. Ist das der Fall, solltest du dich über marktübliche Gehälter informieren, aber auch erwähnen, dass du in diesem Punkt flexibel bist.
Üblicherweise ist der Lebenslauf tabellarisch aufgebaut und erstreckt sich über maximal zwei Seiten. Inhaltlich setzt du einen anderen Fokus als Bewerber*innen, die den Beruf gelernt haben, für den sie sich bewerben.
Um Lücken im Lebenslauf zu vermeiden, solltest du deine vorherigen Jobs aufnehmen, auch wenn sie nicht zu deinem Wunschberuf passen. Verzichte jedoch auf ausführliche Beschreibungen. Du kannst allerdings Projekte, Aufgaben oder Erfolge als Stichpunkte nennen und hervorheben, wenn du sie für wichtig hältst – etwa indem du sie fettest oder farblich besonders gestaltest. Lange zurückliegende Stationen gibst du nur an, wenn sie für die Stelle relevant sind.
Hast du bereits eine passende Weiterbildung absolviert, solltest du diese in den Lebenslauf aufnehmen. Ehrenamtliche Tätigkeiten, Fähigkeiten, Kenntnisse und Hobbys im Lebenslauf können ebenfalls wichtig sein, wenn sie deine Qualifikationen unterstreichen.
Damit du dich auf den Inhalt konzentrieren kannst, stellen wir dir diverse Lebenslauf-Vorlagen zur Verfügung, die du auch für deine Bewerbung als Quereinsteiger*in nutzen kannst. Diese musst du nur noch mit deinen Angaben füllen.
Als Quereinsteiger*in kannst du dir mit einem guten Motivationsschreiben einen Vorteil verschaffen. Es bietet dir die Möglichkeit, auf einer DIN-A4-Seite noch detaillierter auf deine Beweggründe für den Quereinstieg einzugehen. Erkläre, warum du dich beruflich verändern möchtest und warum du dich ausgerechnet für diesen Bereich entschieden hast. Gehe außerdem auf deine Eigenschaften und Werte ein, zeige Persönlichkeit.
Für das Motivationsschreiben als Quereinsteiger*in gibt es keine bestimmte Vorlage. Es sollte in seiner Struktur und Gestaltung jedoch einem gewissen roten Faden folgen – so passt das Schreiben zu deinen Bewerbungsunterlagen und, falls vorhanden, zu deinem Bewerbungsdossier.
Entscheide dich nur für ein Motivationsschreiben, wenn es dir als Quereinsteiger*in einen echten Mehrwert bietet oder explizit verlangt wird. Es sollte keine Nacherzählung deines Anschreibens sein, sondern eine sinnvolle Ergänzung.
Füge deiner Bewerbung Anlagen hinzu, die relevante Qualifikationen und Fähigkeiten belegen, die du in deinem Bewerbungsschreiben und im Lebenslauf genannt hast.
Das letzte schulische oder akademische Abschlusszeugnis ist ein guter Anfang. Besonders relevant sind Praktikumszeugnisse und Zertifikate von absolvierten Weiterbildungen oder Seminaren, die zur Stelle passen. Ebenso sinnvoll sind Empfehlungsschreiben und Arbeitszeugnisse, in denen neben den fachlichen Kompetenzen auch deine Soft Skills thematisiert werden.
Wenn du als Quereinsteiger*in Interesse an einem kreativen Beruf hast, solltest du Arbeitsproben mitschicken. Schließlich sagt das Portfolio beispielsweise über eine*n Grafikdesigner*in mehr aus als der schulische Abschluss.
Eine Initiativbewerbung kann für dich als Quereinsteiger*in sinnvoll sein, wenn du in einem bestimmten Unternehmen arbeiten möchtest, es aber aktuell keine passenden Stellen ausgeschrieben hat.
In deiner Initiativbewerbung gehst du gezielt darauf ein, welchen Mehrwert du dem Unternehmen bietest. Vorab ist eine umfassendere Recherche nötig als bei einer Bewerbung, die du auf Grundlage einer Stellenausschreibung verfasst.
Wenn deine Bewerbung einen guten Eindruck gemacht hat, erhältst du eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch. Bereite dich darauf vor, damit du gute Antworten parat hast und dein Gegenüber von dir als Quereinsteiger*in überzeugen kannst.
Spätestens jetzt wirst du deinen Berufswechsel begründen müssen. Mache dabei deine Begeisterung für den Beruf, deine Motivation und deine Lernbereitschaft deutlich. Bleibe jedoch realistisch.
Da du die Tätigkeit nicht auf klassischem Weg erlernt hast, solltest du ehrlich auf deine bisherigen beruflichen Erfahrungen im Lebenslauf eingehen. Erkläre anhand dieser Erfahrungen, wie sie dich auf die neuen Herausforderungen vorbereitet haben. Hierbei solltest du auch darauf eingehen, wie du deine Fähigkeiten in dem neuen Berufsfeld einsetzen möchtest.
Es gibt zahlreiche Berufsfelder, die sich für einen Quereinstieg eignen. Insbesondere in Branchen, in denen Fachkräftemangel herrscht, sind Quereinsteiger*innen willkommen. Gute Erfolgschancen hast du daher etwa, wenn du an einem sozialen Beruf, einer Beschäftigung im IT-Sektor oder an einem Lehramt interessiert bist.
Auch die folgenden Bereiche eignen sich für Quereinsteiger*innen:
Du solltest jedoch nicht erwarten, ohne Weiteres in eines der genannten Tätigkeitsfelder wechseln zu können. Um als Lehrer*in arbeiten zu dürfen, musst du als Quereinsteiger*in beispielsweise je nach Bundesland einen bestimmten Hochschulabschluss vorweisen können. Außerdem durchläufst du klassischerweise einen Vorbereitungsdienst, also ein Referendariat, um dein Staatsexamen zu erhalten.
Gegebenenfalls kannst du aber auch direkt als Lehrkraft tätig werden und eine berufsbegleitende Ausbildung beziehungsweise Qualifizierung absolvieren. In diesem Fall giltst du je nach Bundesland nicht als Quereinsteiger*in, sondern als Seiteneinsteiger*in.
Als Quereinsteiger*in sind deine Optionen am Arbeitsmarkt begrenzt. In manchen Tätigkeitsbereichen zählen praktische Erfahrungen und deine Persönlichkeit mehr als Zeugnisse. Es gibt jedoch auch Berufe mit geschützter Berufsbezeichnung. Um diese ausüben zu dürfen, ist eine entsprechende Ausbildung unverzichtbar. Das gilt zum Beispiel für Ärzte, Psychotherapeuten und Rechtsanwälte.
Auch ohne passende Ausbildung kannst du gutes Geld verdienen – insbesondere, wenn du bereit bist, dich weiterzubilden und neue Fähigkeiten zu erlernen. Einige gut bezahlte Quereinsteiger-Jobs ohne Ausbildung finden sich im Vertrieb. Durch Provisionen lässt sich der Verdienst in diesem Bereich häufig aufstocken.
Gut bezahlt werden oft auch Quereinsteiger*innen ohne Ausbildung, die als Lieferfahrer*innen oder Produktionshelfer*innen arbeiten. In kreativen Jobs oder in Handwerksberufen kannst du dir ebenfalls ein attraktives Einkommen sichern, wenn du über die richtigen Fähigkeiten verfügst.
Generell spielen bei der Bezahlung verschiedene Faktoren eine Rolle – unter anderem deine Erfahrung, der Unternehmensstandort, die Branche und die Größe des Betriebs.
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