2024 | Lesezeit: 22 Minuten

Bewerbungsfoto: Darauf solltest du achten

Ein professionell angefertigtes Bewerbungsfoto, das einen sympathischen und seriösen Eindruck hinterlässt, kann der Türöffner zum neuen Job sein. Deshalb lohnt sich die Investition in ein überzeugendes Bewerbungsbild.

Bewerbungsfoto

Das Bewerbungsfoto kann bei einer Bewerbung den entscheidenden Ausschlag geben. Denn ein gutes Bewerbungsbild weckt Sympathie und hinterlässt einen positiven Eindruck. Aber Vorsicht: Ein weniger gelungenes Bewerbungsfoto hat den umgekehrten Effekt, es verringert deine Chancen. Du solltest also wissen, wie ein überzeugendes Bewerbungsbild aussieht, welche Kleidung die richtige ist und worauf es bei der Bildqualität ankommt. Wir zeigen dir Bewerbungsfoto-Beispiele und geben Bewerbungsfoto-Tipps, damit deine Bewerbung punktet.

Bewerbungsfoto: Drei Regeln, die du unbedingt einhalten musst

Zwar kann Artikel 28 ZGB so ausgelegt werden, dass ein Bewerbungsfoto optional ist, da es dadurch zu einer Diskriminierung der Bewerber*innen kommen könnte. In der Schweiz ist es jedoch weiterhin üblich, ein Bewerbungsfoto zu verwenden. Gerade in kleinen Betrieben und Familienunternehmen bleibt der persönliche Eindruck wichtig.

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Drei Grundvoraussetzungen

Willst du ein Bewerbungsfoto nutzen, sollte es diese drei Voraussetzungen in jedem Fall erfüllen:

  • Nur Bewerbungsfoto: Ein gutes Bewerbungsfoto wird nur zum Zweck der Bewerbung aufgenommen. Es soll deine Professionalität unterstreichen und dich als geeigneten Kandidaten bzw. geeignete Kandidatin präsentieren. Also sind Passfotos – besonders aus Fotoautomaten –, Urlaubsfotos, Partybilder, Schnappschüsse oder Selfies absolut tabu.
  • Aufnahme vom Profi: Das Bewerbungsfoto sollte von einem Profi angefertigt werden. Belichtung, Körperhaltung, Körpersprache, Hintergrund: Eine Fachkraft setzt dich optimal in Szene und erreicht eine hohe Bildqualität. Wer hier Mühe und Aufwand spart oder es sogar amateurhaft selbst versucht, sendet die falschen Signale.
  • Aktuelles Bild: Je aktueller dein Bewerbungsfoto ist, desto besser. Älter als ein Jahr sollte es in keinem Fall sein. Denn ein veraltetes Bild deutet auf fehlende Bereitschaft und Motivation hin. Ausserdem möchte der Arbeitgeber wissen, wie künftige Mitarbeitende heute aussehen – und nicht, wie sie vor zehn Jahren ausgesehen haben.

Bewerbungsfoto Frau: gute und schlechte Beispiele

Junge Frau auf einem Bewerbungsfoto Gut: Der Oberkörper leicht seitlich geneigt, aber das Gesicht mit einem offenen, freundlichen Lächeln in die Kamera gerichtet. Kleidung und dezentes Styling runden den professionellen Eindruck ab.
Junge Frau auf einem Bewerbungsfoto Gut: Auch hier überzeugen Körperhaltung und sympathischer Gesichtsausdruck. Der ruhige Hintergrund, die schlichte, aber schicke Bluse und das unaufdringliche Styling wirken seriös und kompetent.
Junge Frau mit wehenden Haaren Schlecht: Dieses Foto setzt die Frau hübsch in Szene, ist als Bewerbungsfoto aber ungeeignet, da es offensichtlich aus dem privaten Bereich stammt. Frisur und Kleidung sind nicht bewerbungstauglich.
Bewerbungsfoto einer Jungen Frau mit unechtem Lächeln Schlecht: Ein aufgesetztes, gezwungenes Lächeln wirkt nicht sympathisch, sondern verkrampft. Wem es schwerfällt, vor der Kamera entspannt und natürlich zu wirken, der sollte ein Lächeln nicht forcieren.

Bewerbungsfoto-Tipps: Auf diese Dinge solltest du achten

Erfüllt dein Bewerbungsfoto die drei vorab genannten Kriterien, ist das schon die halbe Miete. Damit dein Bewerbungsbild vollends überzeugt, sind jedoch weitere Faktoren zu berücksichtigen. Die folgenden Bewerbungsfoto-Tipps machen deutlich, worauf du achten solltest.

Bildausschnitt und Perspektive des Bewerbungsfotos

Auf dem Bewerbungsfoto sollte das Gesicht des Bewerbenden im Mittelpunkt stehen. Für ein Bewerbungsfoto im Lebenslauf bietet sich ein sogenanntes Halbporträt im Hochformat an: Das zeigt den Kopf und die Schultern der fotografierten Person, aber nicht den gesamten Rumpf. Der untere Bildrand eines Halbporträts befindet sich etwa auf Höhe der Brust – die Ellenbogen oder die Gürtellinie sind nicht zu sehen. Kommt dein Bewerbungsfoto auf ein Deckblatt, ist auch das Querformat eine Option.

Frontalaufnahmen solltest du vermeiden, denn sie wirken oft konfrontativ. Einen offenen und sympathischen Eindruck macht es stattdessen, wenn der Körper leicht zur Seite gedreht, das Gesicht aber direkt auf die Kamera gerichtet wird. Achte ausserdem auf eine gerade Körperhaltung und positive Körpersprache.

Eine Ganzkörperaufnahme ist nur in Ausnahmefällen eine Option, etwa wenn du dich als Model oder Personal Trainer bewirbst.

Entscheidend ist zudem, aus welcher Perspektive das Bewerbungsfoto aufgenommen wird. Idealerweise solltest du der Kameralinse und damit den Betrachtenden des Bildes auf Augenhöhe «begegnen» und direkten Blickkontakt aufnehmen. Schaust du bei der Aufnahme dagegen von unten zur Kamera hinauf, strahlt dies Unsicherheit oder sogar Unterwürfigkeit aus. Blickst du von oben auf Betrachtende hinab oder vermeidest Blickkontakt, wirkt das arrogant und unsympathisch.

Bewerbungsfoto: Hintergrund und Gestaltung

Punkto Hintergrunds und Gestaltung gilt beim Bewerbungsfoto fast immer: Weniger ist mehr. Denn im Mittelpunkt der Aufnahme sollte der Bewerber oder die Bewerberin stehen. Alle Gestaltungselemente, die davon ablenken, sind kontraproduktiv. Das bedeutet:

Moderne Bewerbungsfotos werden zudem immer häufiger im Business-Umfeld geschossen, etwa in der Lobby eines Unternehmens oder vor einer grossen Fensterfront, und nicht im Studio. Oft nehmen die Fotografierenden den Hintergrund bei solchen Aufnahmen bewusst unscharf auf, damit der Bewerber oder die Bewerberin eindeutig im Vordergrund steht. Wichtig ist auch hier, dass die übrigen Bildelemente nicht zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Solche aufwendigen Bewerbungsfotos passen allerdings nicht zu jeder Bewerbung: Wer eine Einstiegsstelle ergattern will, sollte eher auf Understatement setzen und sich nicht in CEO-Manier inszenieren. Selbstüberschätzung kommt bei Personalfachleuten selten gut an.

Authentisch bleiben, dezent auftreten und lächeln

Auf dem Bewerbungsfoto solltest du einen seriösen, professionellen Eindruck erwecken. Vergegenwärtige dir, dass Unternehmen eine verlässliche Arbeitskraft suchen – keinen Freund für die Freizeit. Bleibe dabei jedoch unbedingt authentisch. Zeigt dein Bewerbungsfoto dich mit goldener Krawattennadel und Gelfrisur, zum Vorstellungsgespräch erscheinst du aber eher leger gestylt, dann wirft das Fragen auf. Eine solche Überinszenierung schadet in der Regel mehr, als sie nützt.

Präsentiere dich auf dem Bewerbungsfoto stattdessen in einem dezenten, branchenüblichen Look. Dabei spielt natürlich die Kleidung eine wichtige Rolle – dazu weiter unten mehr. Achte ausserdem unbedingt auf ein gepflegtes Äusseres. Lange Haare sollten zum Zopf gebunden oder schlicht frisiert getragen werden. Männer sollten keinen Drei-Tage-Bart tragen, sondern entweder frisch rasiert sein oder ihren Vollbart trimmen. Bei Frauen ist dezenter Einsatz von Schmuck und Make-up okay.

Ein freundliches, offenes Lächeln kommt zudem immer gut an. Auch hier ist jedoch Authentizität wichtig. Denn ein gekünsteltes, aufgesetztes oder verkrampftes Lächeln schreckt eher ab. Leider fällt es vielen Menschen nicht gerade leicht, vor der Kamera zu entspannen und ein ungezwungenes Lächeln zum Besten zu geben. Lasse im Zweifel mehrere Bewerbungsfoto-Varianten anfertigen – einige mit Lächeln, andere ohne. Im Anschluss ist es hilfreich, die fotografierende Person, Freunde und Freundinnen oder Familie um Rat zu fragen: Gemeinsam fällt die Entscheidung leichter.

Je natürlicher dein Gesichtsausdruck, je sympathischer deine Ausstrahlung, desto besser – und das kann dir auch ohne Lächeln gelingen.

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Kreatives Bewerbungsfoto: Nur selten eine gute Idee

Wer in seiner Bewerbung mit kreativen Ideen von der Norm abweichen will, sollte gute Gründe haben. Das gilt besonders für das Bewerbungsfoto. Wir erinnern uns: Das Bewerbungsbild soll Personaler*innen davon überzeugen, dass du geeignet für den offenen Posten bist. Du solltest ein kreatives Bewerbungsfoto also nur einsetzen, wenn du absolut sicher bist, dass es einen besseren Effekt erzielt als ein gewöhnliches Bild. Worauf du ausserdem achten solltest:

  • Perfekte Umsetzung: Je ausgefallener der Ansatz, desto gelungener muss das Ergebnis sein. Auch die beste Idee wird zum Eigentor, wenn die Umsetzung amateurhaft daherkommt.
  • Passend zur Branche: Die Branche muss Freiraum für kreative Ideen bieten. Eine Tanzlehrerin, eine Fotografin oder ein Schauspieler kann ein kreatives Bewerbungsfoto verwenden – ein Versicherungskaufmann jedoch in keinem Fall.

Bewerbungsfoto Mann: gute und schlechte Beispiele

Mann auf einem Bewerbungsfoto Gut: Personaler*innen würden das offene, natürliche Lächeln und die professionelle Kleidungswahl dieses Bewerbenden schätzen. Die gut gestylte Frisur und der in Form gebrachte Bart wirken gepflegt.
Junger Mann auf einem Bewerbungsfoto Gut: Je nach Branche und Einstiegslevel gelingt ein überzeugendes Bewerbungsfoto auch ohne Business-Kleidung. Entscheidend für den guten Eindruck sind das sympathische Lächeln und die positive Körpersprache.
Junger Mann in Business-Kleidung macht Selfie für Bewerbungsfoto Schlecht: Obwohl Styling und Kleidungswahl stimmen, ist ein Selfie als Bewerbungsfoto in jedem Fall ungeeignet. Denn solche Schnappschüsse lassen Ernsthaftigkeit und Professionalität vermissen.
Mann in Business-Kleidung guckt arrogant von oben herab Schlecht: Der von oben herabgerichtete Blick und die verschränkten Arme wirken unsympathisch, arrogant und verschlossen. Das Foto weckt Zweifel an den Team- und Kommunikationsfähigkeiten des Bewerbenden.

Bewerbungsfoto: was anziehen?

Viele Bewerber*innen sind unsicher, welche Kleidung für das Bewerbungsfoto die richtige ist. Dabei lassen sich viele Zweifel mit einer einfachen Faustregel aus der Welt schaffen:

Trage auf dem Bewerbungsfoto ein Outfit, das du auch zum Vorstellungsgespräch anziehen würdest. Wer nicht plant, mit Sakko und Krawatte zum Vorstellungsgespräch zu erscheinen, braucht diese Kombi auch nicht auf dem Bewerbungsfoto zu tragen.

Es gibt einige Möglichkeiten, sich hinsichtlich der passenden Kleidung für das Bewerbungsfoto zu orientieren:

Generell gilt: Die Kleidung muss sauber, knitterfrei und in tadellosem Zustand sein. Männer können fast immer auf ein Businesshemd zurückgreifen, ohne etwas falsch zu machen – Sakko und Krawatte sind nur in wenigen Branchen Pflicht. Frauen wiederum sind mit einer schicken Bluse in der Regel auf der sicheren Seite – Kostüme oder Hosenanzüge sind selten erforderlich.

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Bewerbungsfoto selber machen

Viele Bewerber*innen fragen sich, ob sie nicht Geld sparen und das Bewerbungsfoto selber machen können. Davon ist in den meisten Fällen jedoch dringend abzuraten – es sei denn, du bist selbst Fotograf*in und weisst genau, was du tust.

Bei der Aufnahme eines guten Bewerbungsfotos sind viele Faktoren wichtig. Die Aufnahmequalität, die Belichtung, der Bildausschnitt, die Perspektive, die Bildbearbeitung: Das alles muss stimmen, damit das Bewerbungsfoto einen professionellen Eindruck hinterlässt. Und dieser Eindruck ist wichtig, denn Personaler*innen deuten amateurhaft angefertigte Bewerbungsfotos häufig als ein Indiz für Mangel an Interesse, Sorgfalt und Ernsthaftigkeit – eine Einschätzung, die sich nicht sonderlich gut auf die Chancen eines Bewerbenden auswirkt..

Bewerbungsfoto selber machen: Das kommt nur infrage, wenn du Aufnahmen produzieren kannst, die sich nicht von professionellen Bewerbungsfotos unterscheiden lassen. Die Ausrüstung – Kamera, Leuchtschirme, Stativ etc. – und das Know-how dafür sind jedoch selten vorhanden.

Bewerbungsfoto mit KI: lieber nicht

Viele Menschen lassen ihre Bewerbung bereits von Chatbots schreiben. Nun ermöglicht es die künstliche Intelligenz Nutzern und Nutzerinnen sogar, ein Bewerbungsfoto in nur wenigen Klicks zu erstellen.

Die Handhabung von Apps wie Remini, Profilbildpro oder playground.ai ist denkbar einfach: Du lädst einige Fotos von dir hoch und die KI generiert daraus ein Bewerbungsfoto. Je mehr Fotos du zur Verfügung stellst, umso besser soll das Ergebnis werden.

Jedoch wird der Nachteil dieser KI-generierten Bewerbungsfotos schnell deutlich: Man erkennt auf den ersten Blick, dass es sich dabei nicht um ein echtes Foto handelt. Das liegt vor allem an der künstlich glatten und makellosen Haut. Eine weitere bekannte Fehlerquelle von KI-generierten Bildern sind Hände: So hat man schnell ein paar Finger zu viel oder zu wenig. Darüber hinaus sind die meisten dieser Foto-Apps kostenpflichtig und bieten dir lediglich einen kostenlosen Testzeitraum an.

Wie diese künstlich erstellten Bewerbungsfotos bei Arbeitgebern ankommen, lässt sich nicht allgemein sagen. Im schlimmsten Fall könnte der Eindruck entstehen, dass du keine Motivation hast, Zeit in das Erstellen deiner Bewerbung zu investieren. Ein künstliches Bewerbungsfoto könnte darauf hindeuten, dass es dir nicht so wichtig ist, was andere von dir halten. Es kann also sein, dass du schnell als unmotiviert und sogar geizig eingestuft wirst – immerhin musst du für ein professionelles Bewerbungsfoto bezahlen.

Andererseits könnte manch ein Arbeitgeber davon begeistert sein, dass du dich für solche KI-Tools interessierst und weisst, wie man sie einsetzt. In technischen und kreativen Branchen wirst du mit einem KI-Bewerbungsfoto wohl bessere Chancen haben als bei einem eher konservativen Unternehmen wie etwa einer Bank.

Da die Technologie dieser künstlich generierten Bewerbungsfotos noch nicht ausgereift genug ist, um ein wirklich realistisches und authentisches Bewerbungsfoto zu erstellen, empfehlen wir weiterhin, ein professionelles Fototeam aufzusuchen. Nur so kannst du sicherstellen, dass du ein Bewerbungsfoto bekommst, dass dich in das richtige Licht rückt.

Bewerbungsfoto: Häufig gestellte Fragen

Beim Thema Bewerbungsfoto sind viele Bewerber*innen unsicher. Das Bild soll einen guten Eindruck hinterlassen – nur worauf muss man beim Bewerbungsfoto achten? Im Folgenden haben wir häufig gestellte Fragen zum Thema Bewerbungsfoto gesammelt und beantwortet.

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